In großen Museen mag eine schlechte Raumakustik eher unwichtig sein, aber wenn daheim morgens nach dem Aufstehen das Mahlwerk der Kaffeemaschine wie ein startendes Flugzeug klingt, wird eine hallige Akustik schnell als störend empfunden.
Wir wollen in diesem Beitrag Bauherren und -herrinnen für das Thema Raumakustik sensibilisieren. Denn viele kommen damit nicht in Berührung, weil viele Architekturbüros diesen Aspekt der Planung gar nicht bedienen, nicht als wichtig erachten oder zu wenig darüber wissen.
Spezielle Bilder, Wände oder löchrige Rasterdecken sind bekannte Maßnahmen, um die Akustik in Räumen zu verbessern. Allerdings sind diese deutlich sichtbar und wirken sich dadurch auf das optische Erscheinungsbild des Raumes aus.
Die Firma STO sticht durch die Entwicklung von fugenlosen Putzakustiksystemen aus der Masse hervor, welche die Nachhallzeit von Innenräumen erheblich reduzieren. Der alteingesessene Familienbetrieb ist hauptsächlich für den Verkauf von Farbe, Putze, Wärmedämmung sowie Verbundsystemen bekannt. Nicht nur für die Außenfassade, sondern auch für den Innenbereich bietet das Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistung an. Dazu gehören nun auch unsichtbare Akustiksysteme.
Im folgenden Artikel erklärt Herr Uftring, technischer Verkäufer bei STO und Akustikexperte, warum es wichtig ist, die Akustik von Räumen zu beachten und welche Möglichkeiten die Firma STO Bauherren und -herrinnen bietet, das geplante Gebäude akustisch angenehm zu gestalten.
Hier ist ein kleiner Überblick über die Themen für euch:
- Warum ist die Beachtung der Akustik beim Bauen heutzutage wichtig?
- Raumakustik und Multimedia
- Sichtbare und unsichtbare Akustiklösungen im Vergleich
- Akustikplatten von STO: innovativ und vielfältig
- Gibt es auch später noch Möglichkeiten das Gebäude akustisch aufzuwerten?
- Ab wann ist es empfehlenswert über Raumakustik nachzudenken?
- Berechnung der Raumakustik
- Wie viel kosten die Akustikplatten von STO?
- Fazit
Warum ist die Beachtung der Akustik beim Bauen heutzutage wichtig?
Akustik ist die Lehre vom Schall und seiner Ausbreitung. Der Schall breitet sich von einer Quelle wellenförmig aus und trifft auf Wände, Decke, Böden und Objekte. Je glatter und härter eine Oberfläche ist, desto stärker wird der Schall reflektiert. Wenn die Schallwellen nicht abgebaut werden, dann nehmen Hörende ein Echo, bzw. eine lange Nachhallzeit wahr.
Früher war das kein Problem, denn die Wohn-bzw. Aufenthaltsbereiche waren in der Regel möblierungsreich und mit einer Vielzahl an natürlichen Schallabsorbern wie Teppichen oder Bilder ausgestattet, die eine angenehme Raumakustik erschufen.
Der Akustikprofi erklärt: „Die Bauweise von Gebäuden hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Moderne Gebäude orientieren sich an dem Bauhausstil. Merkmal dieser Bauweise sind große zusammenhängende Räume, ineinanderfließende Ebenen, Lufträume und Galerien. Hinzu kommt der Trend zum minimalistischen Design. Große Glasflächen, der Verzicht auf die Verkleidung von Wänden zugunsten glatter Strukturen sowie die Wahl fester Bodenbeläge wie Fließen oder Parkett erzeugen schallharte Flächen.“
„Was Architekten und Bauherren heute oft unterschätzen und schnell vergessen, ist, dass sich Schall mit einer Geschwindigkeit von 350 Meter pro Sekunde ausbreitet. Bei einem Raum mit 10 Meter Durchmesser kann ich mir ausrechnen, wie oft der Schall hin und her wandert, bis dieser einmal irgendwann umgewandelt wird“, betont Herr Uftring.
Ein guter Raumklang, bedeutet allerdings nicht, jedes Detail akustisch optimieren zu müssen. Vollumfänglich abgedämpfte Räume, wie zum Beispiel die Kabinen bei Hörtests, empfinden Menschen ebenfalls meist als unangenehm. Für eine normale gesunde Raumnutzung sollte Schall weder zu stark reflektiert noch komplett absorbiert werden. Idealweise wandeln akustische Hilfsmittel den Schall zu 60-80 Prozent um, wobei der Rest den Hörenden zur Verfügung steht.
Raumakustik und Multimedia
Bei modernen Bauten kommt hinzu, dass große Aufenthaltsräume wie der Wohn-Ess-Kochbereich auch gleichzeitig ein Medienzentrum darstellen. Lautsprechersysteme oder Wohnraumkinos können beispielsweise nur bei entsprechenden akustischen Vorkehrungen ihr volles Potenzial entfalten und den Nutzern ein hochqualitatives Klangerlebnis bieten. Selbst die teuerste Multimedia-Anlage klingt nicht gut, wenn keine schallabfedernden Bestandteile im Raum vorhanden sind.
Neben der Nachhallzeit – der Zeit, die eine Schallquelle benötigt, um abgebaut zu werden – spielt der Körperschall bei eingeplanten Lautsprechersystemen ebenfalls eine große Rolle. Dieser wird erzeugt, wenn Schall von einem Raum zum anderen transportiert wird.
So übertragen beispielsweise Lautsprecher, die in der Decke oder Wand eingebaut sind, Schwingungen ins nächste Stockwerk oder den angrenzenden Raum, vor allem wenn diese schlecht gedämmt sind. Meistens muss hier noch mit massiven Baustoffen oder besonderen Aufbauten im Boden- oder Deckenbereich nachgeholfen werden, um den Körperschall zu reduzieren.
Sichtbare und unsichtbare Akustiklösungen im Vergleich
Bei der Planung von Decken stehen neben der Optik auch funktionale Fragen im Fokus, zum Beispiel, ob in der Decke Haustechnik verbaut oder diese für die Verbesserung der Raumakustik genutzt werden soll. Generell haben dabei abgehängte Decken große Vorteile. Die Installation der Technik kann flexibel im Bauablauferfolgen, zudem gibt es aufgrund des Luftzwischenraumes mehr Gestaltungsspielraum hinsichtlich der Akustikoptimierung.
In großen Bürokomplexen oder Industriehallen kommen bevorzugt klassische Lochplatten zum Einsatz: Der Schall wandert dabei durch die Löcher in den Luftraum und wird im Anschluss durch den dahinterliegenden Flies in Wärmeenergie umgewandelt und somit absorbiert. Wichtig zu verstehen ist aber, dass Lochplatten in ihrem Leistungsgrad eingeschränkt sind und zum Beispiel für ein Heimkino nicht die optimale Lösung darstellen.
Klassische Lochplatten erfüllen auch nicht den Anspruch vieler Bauenden, glatte und unauffällige Decken im Wohnbereich zu haben. Höherwertig und optisch etwas attraktiver sind dagegen Gipskartonlochdecken, die aber ebenfalls keine homogene Deckenfläche bieten.
Dagegen sind die akustisch wirksamen Decken von STO Funktionsdecken, die nicht sichtbar sind. Diese bestehen aus Blähglas-Granulat Platten, die durch ihre Beschaffenheit eine große Oberfläche besitzen und dadurch den Schall im hohem Maß ab-bzw. umlenken.
Akustikplatten von STO: innovativ und vielfältig
Herr Uftring beschreibt, wie die Akustikplatten von STO beschaffen sind: „Die Blähglas-Granulat Platten bestehen aus recycelten Altglas, das zu Mikroholkugeln thermisch aufgeblasen und zu einer Platte zusammengefügt wird.
Aufbau
„Mit fünf bis sechs Kilo pro Platte sind diese deutlich handlicher als Gipskartonplatten und sind für einen Handwerker leichter zu verarbeiten. Deswegen bezeichnen wir sie auch als Einmannplatten. Eine Platte hat das Format 1,20m x 1,80m und wird auf eine Unterkonstruktion geklebt oder geschraubt.
Dann kommt noch die Grundbeschichtung auf die Platte, die körnig und porös ist. Damit kann alles, was in die Decke eingebaut wird, verkleidet werden, so beispielsweise Lautsprecher und Leuchten. Einbauten können dabei massiv und druckfest montiert werden, die Elemente werden einfach hineingeschraubt oder geklebt.
Die Schlussbeschichtung der Platte ist ebenfalls besonders. Als feine kristalline Beschichtung wird diese frei Hand per Spritzauftrag oder Kelle aufgetragen. Diese ist auch wie die Grundbeschichtung porös, bzw. durchlässig, damit der Schall in die tiefer gelegenen Schichten gelangen kann, wirkt aber trotzdem glatt nach außen. Deswegen darf man auch auf gar keinen Fall mit handelsüblicher Farbe über diese Akustikdecke streichen.“
Optik
Farblich gesehen muss der designverliebte Bauherr oder -herrin sich nicht einschränken. Neben den klassischen Farben wie weiß in den Wohnräumen und schwarz für Heimkinos, bietet STO für ihre Produkte und Putze eine breite Farbpalette an, die sowohl Pastellfarben als auch intensive, leuchtende Farben umfasst. Am Ende ist kein Unterschied erkennbar, ob die Decke gewöhnlich verputzt ist oder eine Funktionseinheit wie die Akustikplatten beinhaltet.
Montage
Herr Uftring zeigt uns anhand der Platten, wie diese angebracht werden können: „Es gibt zwei Varianten die Platten zu montieren. Zum einen gibt es die Möglichkeiten, die Platten zu schrauben und an den Kanten zu verkleben.
Wir bevorzugen diese Lösung vor allem in Feuchträumen wie Schwimmbäder oder generell in Räumen mit einer hohen Luftwechselrate wie in Hotels, Konferenzräume oder Großraumbüros. Dort haben die eingesetzten Platten dann zusätzlich noch ein Dichtband und sind durchströmungsdicht. Die Akustikplatten wirken wie ein Filter für Schmutz und Partikel und würden sich ohne diese Maßnahmen optisch verändern.
Für den privaten Bereich verkleben wir die Platten gerne an der Unterseite, sodass sie zu 100% gleichmäßig offen sind und optische Veränderungen durch Luftaustausch mit der Zeit nicht wahrgenommen werden.“
Gibt es auch später noch Möglichkeiten das Gebäude akustisch aufzuwerten?
Neben der Befestigung der Platten über eine Unterkonstruktion gibt es darüber hinaus auch die Möglichkeit diese im Nachhinein an der Wand zu befestigen. Diese Platten besitzen einen Mineralfaserkern und sind auch härter als klassische Mineralfaserplatten.
Mineralfasern haben die Fähigkeit je nach Rohdichte Schall in Wärme umzuwandeln. STO nutzt Eigenschaften der Mineralfaserplatte und bezieht diese werksseitig mit einer 6mm dicken Blähglas-Granulat Schicht, die wiederum offenporig und druckfest ist. Das Format beträgt 80 mal 60 cm. Die Platten sind mit einer Abschrägung vorgefertigt, sodass ein vollflächiger Klebeauftrag entweder auf mineralische Untergründe wie Beton oder auf Gipskarton, bzw. Gipsfaserplatten erfolgen kann. Die homogene Fläche wird am Ende noch mit einer Dekorschicht verschönert.
Zum Einsatz kommt diese Lösungen vor allem dann, wenn keine Unterkonstruktion nötig ist, da z.B. die Haustechnik nicht verkleidet werden muss. Bevorzugt setzt STO diese Platten für die Decke ein, da die Wände in privaten Gebäuden oft designtechnisch genutzt werden. Wandlösungen sind eher im gewerblichen Bereich bei einer Wandhöhe von über 2m üblich.
Ab wann ist es empfehlenswert über Raumakustik nachzudenken?
Grundsätzlich stellen Faktoren wie die Materialität und Reflexionsgrad der Oberflächen Orientierungspunkte für eine fundierte Entscheidung dar. Die Größe des Raumes ist dabei nicht relevant.
Der Profi für Akustiksysteme empfiehlt: „Es lohnt sich einen genauen Blick auf die Bauweise und die Innenarchitektur des Gebäudes zu werfen. Wenn große Fenster, wenig Einrichtungsmöbel und generell unberührte Wandflächen vorgesehen sind, dann ist es ratsam über raumakustische Maßnahmen nachzudenken.“
Dennoch sollten sich Bauherren und -herrinnen dazu frühzeitig Gedanken machen, denn wenn eine schlechte Raumakustik erst nach dem Einzug in das Gebäude entdeckt wird, dann sind nachträgliche Änderungen oft teurer und auch nur in begrenztem Maße möglich. Bei Berücksichtigung akustischer Anpassungen in der Bauphase stehen den Hausbesitzern mehr Optionen zur Verfügung, die im Einklang mit dem Designanspruch umsetzbar sind.
Berechnung der Raumakustik
Bei komplexen Raumsituationen berechnen Akustikexperten wie die Firma STO die Nachhallzeiten mit einer speziellen Simulationssoftware. Herr Uftring betont, dass die Akustik ähnlich wie die Statik ausrechenbar ist. „Grundlage der Berechnung ist dabei die sabinesche Formel, welche den Zusammenhang zwischen der Nachhallzeit und den räumlichen Rahmenbedingungen beschreibt. Berechnet wird, wie sich der Nachhall im Raum ausbreitet.
„Zuerst füttern wir die Software mit den vorhandenen Daten zu den Raumgegebenheiten, dazu gehört beispielsweise das Volumen und die Beschaffenheit der Oberflächen. In verschiedenen Situationen simuliert der Profi dann, wie die Raumakustik mit und ohne STO-Produkten aussehen würde.
Von einem externen Institut ist zudem geprüft, mit welchen Leistungsgrad unserer Produkte ein bestimmter Dämmungsgrad erreicht wird, abhängig von Plattenstärke, Oberfläche und Raumgröße. Diese Kenndaten stellt STO auch den Architekturbüros zur Verfügung.“
Für wen ist diese Berechnung interessant?
Architekturbüros können aber in der Regel eine Berechnung in dieser Tiefe nicht leisten. Meist sind dann spezialisierte Fachingenieurbüros notwendig, die die Raumakustik ermitteln. Ein Großteil der Anbieter fokussiert sich aber auf den gewerblichen Bereich und die Berechnung der Akustik in großen, zusammenhängenden Gebäuden.
Demgegenüber bietet STO auch für den privaten Bereich eine Beratung an. Zu ihren Kunden zählen beispielsweise Bauherren, Bauträger, Handwerker und Architekturbüros.
Stand heute kann die Raumakustik jedoch nicht vollständig simuliert werden. Hochschulen und Technikinstitute sind dabei, die 3D Simulationen so weiterzuentwickeln, dass der Klang nicht nur visualisiert wird, sondern auch direkt hörbar ist.
Wie viel kosten die Akustikplatten von STO?
Gipskarton ist ein Massenprodukt und hat auf jeden Fall seine Berechtigung, erfüllt aber optisch und funktional gesehen eher die minimale Anforderung. Die Platten von STO haben viele Vorzüge, die andere Akustiklösungen nicht haben. Deswegen kosten sie natürlich auch mehr.
Die STO-Platten sind ungefähr für das Doppelte einer Akustiklochdecke am Markt erhältlich. Dabei wird die handwerkliche Leistung aufgeteilt: Der Trockenbauer montiert die Platten und der Maler/Putzer trägt die Beschichtung auf. Die glatt gespachtelte STO-Lösung liegt bei 180 – 220 € der qm, da noch ein Flächengerüst für die Applikation benötigt wird. Günstiger ist hingegen die gespritzte STO-Lösung für ca. 40 € pro qm.
FAZIT
Der zeitgemäße Baustil mit seinen Verglasungen, harten Oberflächen, offenen Räumen und wenig Möblierung schafft akustische Probleme. Daher ist es – gerade beim modernen Bauen – wichtig über akustische Maßnahmen nachzudenken.
Einzelne Möbel oder Akustikbilder in einem großen Raum sind dann oft leider nur Tropfen auf einen heißen Stein, wenn kein anderer flächendeckender Hauptabsorber vorhanden ist. Auch bei der Planung eines Heimkinos muss die Raumakustik ganz genau betrachtet werden, wenn Filmeliebhaber Klang in Kinoqualität genießen wollen.
Die Mehrkosten, die dabei durch Akustikmaßnahmen entstehen, sind hinsichtlich ihrer Wirkung vertretbar und halten sich in Grenzen, wenn diese frühzeitig im Bauablauf berücksichtigt werden.
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